Förderverein gegründet

Aus der Taunuszeitung, 20.11.2009

Volltreffer für die Kirche

Förderverein St. Michael soll 150 000 Euro für Sanierung sammeln

Von Gerrit Mai

2013 wird die St.-Michaels-Kirche 300 Jahre alt. Damit sie weiter an ihrem Platz auf den Grundmauern einer alten Burg stehen kann, sind weitreichende Sanierungen nötig – auch am Pfarr- und am Gemeindehaus. Zur Finanzierung hat die Gemeinde einen Förderverein gegründet.

Wehrheim. Die Bimmelbahn St. Michael könnte mit einem Förderverein zum ICE werden – mit Marc Giesen als versiertem Bahn-Mitarbeiter als Vorsitzendem, Steuerberaterin Ursula Velte als Schatzmeisterin, Verwaltungsfachmann Jürgen Schneider als Schriftführer, dem angehenden Theologen Stefan Salzmann, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist und Vize-Chef Christoph Hilligen, dem als Mitarbeiter des Hilfswerks World Vision Spendenwerbung nicht unbekannt sein.

Die katholische Kirchengemeinde braucht Spenden, um ihr Gotteshaus zu renovieren, und daher wurde am Mittwochabend offiziell ein Förderverein gegründet. Denn die Zeit drängt. Das Kirchendach ist marode, das Fundament feucht, Innenraum und Fenster müssen dringend renoviert werden. Der Kanal, der Kirche, Pfarr- und Gemeindehaus verbindet, besteht aus vielen Einzelrohren, deren Verbindungen undicht sind.

Um das Pfarrhaus zu erhalten, braucht es eine Runderneuerung, an Gemeinde- und Jugendhaus gibt es ebenfalls einiges zu tun. Das kostet Geld, viel Geld. Marc Gießen rechnet mit insgesamt 1,013 Millionen Euro. Das Problem: Bis zum 300. Geburtstag des Gotteshauses im Jahr 2013 sollen die beiden denkmalgeschützten Gebäude Kirche und Pfarrhaus, das Gemeindehaus und das Jugendhaus als Gesamtensemble St. Michael in neuem Glanz erstrahlen.

Ob dieser Wunsch umzusetzen ist, muss sich zeigen. Der Verwaltungsrat hat eine Prioritätenliste erstellt. Das Bistum Limburg betrachte die Erneuerungspläne mit Wohlwollen und sei bereit, sich an der Finanzierung zu beteiligen, wie Marc Giesen, Mitglied des Verwaltungsrats, der für Baumaßnahmen und Finanzen zuständig ist, in Gesprächen ermittelt hat. «Wir rechnen noch mit 150 000 Euro, die wir selbst aufbringen müssen.» Das Bistum habe seine finanzielle Unterstützung jedoch davon abhängig gemacht, dass die Gemeinde Eigenleistungen erbringe.

Neun Mitglieder sind am Anfang dabei

Diesem Zweck soll der am Mittwochabend mit der Unterschrift von neun Gemeindemitgliedern gegründete Förderverein dienen. «Ein solcher Verein ist vollkommen selbstständig, und Limburg kann uns nicht vorschreiben, dass wir das Geld letzten Endes doch für etwas anderes ausgeben sollen», erklärte Christoph Hilligen. Er hatte gemeinsam mit Marc Giesen, Stefan Salzmann und Jürgen Kauer einiges an Vorarbeit geleistet, die Kosten ermittelt, Gespräche geführt, Logo und Satzung entworfen, Internetseite und Handzettel gestaltet. «Wenn der Verein eingetragen ist, bekommen wir ein Konto und können loslegen», erklärte Giesen. Natürlich in enger Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsrat.

Auch wenn sich Pfarrgemeinderats-Vorsitzender Norbert Hilligen für die Zukunft Spendenwerbung auch für pastorale Aufgaben vorstellen kann, wie er sagte, wurde schnell klar, dass daran noch lange nicht zu denken ist. Denn 150 000 Euro wollen erstmal eingenommen werden. Dazu sucht der Vorstand weitere Fördermitglieder, beteiligt sich an gemeindlichen Veranstaltungen und arbeitet einen Medienplan aus.

Zudem setzt er alles daran, eine emotionale Beziehung zwischen der St.-Michaels-Kirche und ihren Mitgliedern herzustellen. Dazu dient auch ein Logo mit dem Gesamtensemble St. Michael und einer dicken gelben Zahl 300. Weitere Informationen über den Verein gibt es im Internet unter http://www.fuer-unsere-kirche.de.

http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.6858143.de.htm

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